DDR Architektur
Buch über den Kulturpalast Unterwellenborn kommt auf den Markt

Quelle: Ostthüringer Zeitung vom 25.10.2024

Von Benjamin Hertel, Reporter

Saalfeld/Rudolstadt. Im November startet der Verkauf des Buches „Max braucht Gesellschaft“. In Saalfeld wird es der Öffentlichkeit präsentiert und das soll es kosten.

Die Auflagenstärke zählt 2000 Exemplare, ist „streng limitiert und erscheint hochwertig im Schuber“, sagt der aus Unterwellenborn stammende Kulturpalast-Aktivist Mario Müller. Am vergangenen Montag wurde in Calbe (Saale) der Druck für das Buch „Max braucht Gesellschaft“ angeleiert. „Rechtzeitig vor dem 70. Jahrestag seiner Eröffnung“, informiert Müller, erscheine nun nach mehr als einem Jahr Vorbereitung, Recherche, Akquise von Finanzierungspartnern, Autoren, Grafikern, Produktion und Vertrieb die erste umfassende Monografie zum Kulturpalast Unterwellenborn.

Am 19. November wird der Band im Speisesaal der Thüringen Kliniken Saalfeld der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Datum der Buchpräsentation markiert gleichzeitig auch den offiziellen Verkaufsstart der Monografie. Ein Exemplar soll 32 Euro kosten. Der Leipziger Künstler Christoph Liepach (sphere publishers) ist Herausgeber. Anfang des Jahres sprach er mit unserer Zeitung und sagte, es sei notwendig, dass dieses Zeitdokument jetzt entstehe, weil die Zeit dränge. Im August kam neuer Schwung in die Diskussionen um das Haus.

Seit der Wende wird um die Zukunft des Kulturpalastes gerungen
In einem ersten Schritt nach Jahren des Stillstandes, setzten sich Eigentümer, Gemeinde und Staatskanzlei an einen Tisch und sprachen über die Zukunft der Kulturstätte. Wichtig: Denn die Architektur des Gebäudes gilt als herausragend – der Unterwellenborner Bau als bedeutendster unter den Kulturhäusern in der ehemaligen DDR. Das erkannten auch Liepach und Mitstreiter. Liepach sagte im Februar, dass in den 1950er-Jahren sogar „eine ganze Stadtstruktur geplant wurde“, letztlich sei Eisenhüttenstadt jedoch wichtiger gewesen.

Dass die Präsentation im Speisesaal der Saalfelder Thüringen-Kliniken stattfindet, sei laut Mario Müller „ein großes Glück und ein ganz wichtiger Punkt.“ Denn was ihm, und vielleicht auch vielen anderen, gar nicht bewusst war, sei die Tatsache, dass die Klinik von Hanns Hopp entworfen wurde, dem Architekten, der auch den Kulturpalast in Unterwellenborn baute. „Ich bin zwar dort im Krankenhaus geboren, habe die Verbindung aber selbst erst neulich mitgekriegt. Der Saal sieht aus, als wäre er eins zu eins aus dem Kulturpalast“, so Müller.

Auf Vernissage in Jena können erste Eindrücke gewonnen werden
Gebucht sei der Saal in Saalfeld für 100 Gäste und Eintritt werde keiner verlangt, aber darum gebeten, sich vorher unter kulturpalast@max-braucht.de anzumelden. Ein erster Eindruck vom Buch lässt sich aber schon am 8. November auf einer Vernissage im Baubüro von „jenawohnen“ in Jena Lobeda gewinnen. Dort werden Grafiken des Kulturpalastes Unterwellenborn zu sehen sein, die der Cottbuser Felix Matschke für das Buchprojekt anfertigte. Die Ausstellung ist vom 11. November bis 22. November, jeweils zu den Öffnungszeiten, zu besichtigen.

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